Mittwoch, 2. März 2016

China muss mehr als 1.000 Bergwerke wegen Überproduktion schließen

Das kommt davon! Die chinesische Regierung hat beschlossen, so rasch wie möglich etwa 1.000 Kohlebergwerke zu schließen. Na klar die sind halt unrentabel geworden und man bringt kaum noch Kohle aus der Erde hervor... Falsch gedacht! China produziert einfach so viel Kohle, dass der Weltmarkt davon schon längst gesättigt ist und keiner mehr etwas braucht. Es bleibt der Regierung also nichts anderes übrig, als diese Bergwerke, wegen Überproduktion, zu schließen. Bis zu einer halben Milliarde Tonnen, wird die Produktion noch innerhalb der nächsten fünf Jahre zurückgeschraubt, um die Fördermenge um 10 % zu reduzieren.

Das Kohleproblem existiert in China auch im Bereich der Stahlindustrie. Dort wird die Produktion um 150 Millionen Tonnen zurückgeschraubt. Wenn man sich die enorme Anzahl von Fabriken anschaut, welche in Zukunft geschlossen werden so wird man sich logischerweise auch fragen wie viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Die chinesische Regierung spricht von bis zu sechs Millionen Menschen innerhalb der nächsten drei Jahre. Wenn man unbedingt ein absolutes Negativbeispiel aufzeigen will, um damit zu zeigen – na bitte es war ja schon einmal viel schlimmer – dann werde ich nunmehr auf die Entlassungen der Jahre 1998 bis 2003 hinweisen. Damals verloren nicht weniger als 28 Millionen Staatsbedienstete ihren Job.

Sechs Millionen Entlassungen bei 800 Millionen Erwerbstätigen, entspricht also 0,75 % fixe Entlassungen binnen drei Jahre. In Österreich gibt es dagegen etwa vier Millionen Erwerbstätige. 0,75 % Kündigungen würden also 30.000 Arbeitslose innerhalb der nächsten drei Jahre bedeuten. Für Deutschland wären es etwa 250.000 zusätzliche Arbeitslose. Die zunächst äußerst schockierende Zahl von sechs Millionen zusätzlichen Arbeitslosen, relativiert sich durch den Vergleich einigermaßen.

Es ist übrigens noch gar nicht so lange her, da wurden in China 1.611 illegale Kohlebergwerke geschlossen. Das war im Jahre 2010. Man tat dies aufgrund der unzähligen Bergwerkunglücke in den Jahren davor, welche zumeist in diesen illegalen Minen passierten. In den nächsten beiden Jahren wird die chinesische Regierung etwa 15 Milliarden Euro zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Österreich müsste also im Vergleich für die 30.000 neuen Arbeitslose etwa 75 Millionen Euro investieren. Für die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes werden sohin 2.500 Euro ausgegeben.

Ob sich ein Firmenchef davon überzeugen lässt für den Betrag von 2.500 Euro einen neuen Mitarbeiter einzustellen und diesen, sagen wir einmal, ein Jahr lang fix zu behalten?

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