Donnerstag, 12. April 2018

Kolumbien – das Verteidigungsbudget wächst und wächst...

2016 standen dem Verteidigungshaushalt 8,9 Milliarden US-Dollar und 2017 bereits 9,9 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Nachdem es mit der Farc-Guerilla ein Friedensabkommen gegeben hat, wurde spekuliert, dass das Verteidigungsbudget sinken würde. Irrtum! Für das Jahr 2018 wurde es auf elf Milliarden US-Dollar erhöht.


Diana Quintero (Vize-Ministerin für Verteidigung) erklärte es am Deutlichsten: „Wenn wir an eine Zukunft jenseits des Konfliktes denken, müssen wir uns ein Land wie jedes andere vorstellen, das zwar keinen internen Konflikt vorweist, doch in jeder Region der Erde eine wichtige Rolle spielt und seine Streitkräfte dafür benötigt.“

Es braucht nicht viel Phantasie um sich auszumalen, dass Kolumbien für die USA ein wichtiger, strategischer Militärpartner werden könnte. Man denke beispielsweise an die Möglichkeit, dass es zu einem ernstzunehmenden Konflikt zwischen der USA und Venezuela kommt. Seit 2013 strebt die Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos einen Assoziierungs-vertrag mit der NATO an. Seit zwei Jahren werden die Organisationsstrukturen und auch die Ausbildung der Streitkräfte an die Standards der NATO angeglichen.

Die Waffenkäufe seit 2013

Raketen für den Luftkampf (stammen aus Schweden)
Boden-Luft-Raketensysteme mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer (aus Brasilien)
Cruise Missiles, gepanzerte Kettenfahrzeuge und Drohnen (allesamt aus Israel)
vier gebrauchte U-Boote aus Deutschland
Boeing-Großraumflugzeuge für Truppen aus den USA
Geländewagen aus Kanada
Hubschrauber aus Russland

Alle diese Käufe untermauern die These, dass die kolumbianischen Armee enorm aufrüstet, um den angestrebten Assoziierungsvertrag mit der NATO zu erhalten.

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